Mass Effect 2 war und ist ein tolles Spiel - tolle Technik, großartiger Sound, geniale Charaktere und eine tolle Geschichte sind Dinge, die ein Spiel wirklich unvergesslich machen. Wie bei einem Spiel dieser Größenordnung nicht anders zu erwarten sind natürlich drei Milliarden DLCs erschienen - die von uns alle nicht getestet wurden. Bis eben auf Lair of the Shadow Broker - weil wir wissen wollten, was es mit dem Shadow Broker wirklich auf sich hat. Was Liara damit zu tun hat. Weil neue Dinge enthalten sind. Weil der Inhalt im weiter unten betrachtbaren Trailer einfach nur großartig wirkt.
Lohnen die 7 Euro Anschaffungsgebühr und der 1.8 Gigabyte große Download sich nun aber oder sollte man sich schnellstens in den Schatten verstecken? Findet es im allerersten DLC-Test der Gamersunity-Geschichte heraus...
Zuallererst eine ganz einfache Anmerkung: Wer Mass Effect 2 schlecht, stupide oder langweilig fand, mit einem coolen SciFi-Szenario nichts anfangen kann oder generell Third-Person-Actionspiele mit tollen Charakteren mies findet, wird hier wie auch im Hauptspiel nicht glücklich werden. Wer das Hauptspiel großartig findet, wird hier mehr vom Alten finden - also: Großartige Kämpfe, eine tolle Geschichte, mit das tollste Spieleuniversum der Geschichte und einen gelungenen Abschluss für Mass Effect 2. Teil 3 kann kommen!
Spectre on Board
Eigentlich kann man die Geschichte ziemlich einfach zusammenfassen: Wir bekommen nach Beendigung der Kampagne von Mass Effect 2 die Information, dass es ein paar Informationen rund um den mysteriösen Informationshändler Shadow Broker gibt, die unsere alte Weggefährtin Liara T'soni - aus dem ersten Mass Effect und in Teil 2 nur mit einer kleinen Nebenrolle vertreten - in der gigantischen Wolkenkratzerstadt auf Ilium interessieren könnten. Folglich brettern wir dahin, labern die Dame an - und die steckt schon bald in ernsten Schwierigkeiten.
In ihrer Wohnung wurde eingebrochen und sie ist verschwunden, ein anderer Spectre - mächtige und mit unglaublichen Befugnissen ausgestattete Agenten wie wir - kreuzt auf und ein Gebäude wird angegriffen. Und natürlich sind wir mittendrin. Für den Spieler heißt das eigentlich: Mehr vom Alten. Eigentlich. Aber man erfährt so einiges an tollen Dingen...
Spiel mich an
Die Umgebungen sehen wieder unfassbar genial, unvergesslich und schön aus, ein paar lustige Anspielungen sind überall verstreut. Wer erinnert sich nicht an die nervige Reporterin aus dem ersten Mass Effect? Zurück zum DLC. Wir reden zwar nicht zu knapp, entscheiden aber eigentlich anfangs ziemlich wenig. Als Ausgleich sehen uns dafür tolle Sequenzen an, kämpfen uns durch wieder prächtig aussehende Gebiete, benutzen wieder ausgiebig die Deckungsfunktion und ballern alle Feinde aus den Latschen. Wie nehmen auch wieder zwei Teammitglieder mit, können die Gefechte pausieren und Befehle geben.
Und müssen um Erfolg zu haben wieder unsere Spezialfähigkeiten einsetzen. Bis auf zwei coole Bossgegner gibt es da allerdings keine Neuerungen, selbst wenn die Feinde selber nur aus der Creme da la Creme der Feinde besteht. Sprich: Nur die Härtesten kommen in den DLC. Und deshalb sind die Gegnermassen oftmals keine kleine Herausforderung - vor allem dank der neuen Blendgranaten...
I wanna fly...
Fly me to the moon...
Neuerungen gibt es also eigentlich nicht - bis auf die Erfüllung eines Wunsches aller Spieler: Endlich mal im Space-Taxi durch den Flugverkehr auf Ilium brettern und ein Fahrzeug mitten durch enge Spalten und den Gegenflugverkehr, zwischen hohen Wolkenkratzern und gigantischen Panoramen verfolgen. Das ist toll, intensiv und großartig - wenn auch leider sehr kurz. Außerdem gibt es am Ende noch eine ganz neue Umgebung, ein paar Geheimnisse des Universums werden gelüftet und wir haben ein paar neue Möglichkeiten und Ressourcen, um weitere etwaige Missionen problemlos anzugehen.
Und am Ende unserer Reise und der Kämpfe lauert der Shadow Broker - und die Auflösung des Rätsels um Liara. Wirklich neu ist das ganze Zeug zwar spielerisch nicht - aber was hier zählt ist eben die Geschichte. Und eben die hier genannten Sachen...
Time for Epicness...
Wer wird denn da beschossen?
Mass Efect 2 ist für mich eines der besten Spiele aller Zeiten. Ja, ein bisschen mehr Komplexität wäre machbar gewesen. So what? Man hat seine Geschichte erlebt. Seine Entscheidungen gelebt, seine Crew zusammengestellt und am Ende sein eigenes Finale erlebt. Lair of the Shadow Broker macht nichts neu - bis auf die Verfolgungsjagd. Aber es ist wie bei einem tollen "James Bond"-Film: Man genießt die tolle Action und die Geschichte. Man wird toll unterhalten. Man schwelgt in Erinnerungen - die Spielzeit ist mit etwa minimal eineinhalb bis unter Extrembedingungen 4 Stunden eigentlich gar nicht so lang.
Aber es gibt eben Anspielungen, lustige und bemerkenswerte Szenen. Geheimnisse werden gelüftet, es gibt einen minimalen und genialen Ausblick auf Mass Effect 3. Man muss sich diesen DLC nicht zwingend kaufen und herunterladen. Aber wer eine tolle Einstimmung auf Mass Effect 3 haben will, wer in alten Erinnerungen auch an den ersten Teil schwelgen will, wer alte Geheimnisse gelüftet sehen will: Hier könnt ihr es. Hier wird man toll unterhalten - wie in einem Kinofilm. Mit dem unterschied, dass man diesen Kinofilm irgendwo ein Stückchen mitbestimmt hat, dass alle sich an die eigenen taten und Entscheidungen erinnern. Das ist toll, großartig und genial. 7 Euro hin oder her - das sollte es einem wert sein. Und wir alle wollen doch wissen, wer der Shadow Broker ist, oder? Oder ist es etwa eine gewisse Aliendame...
geschrieben von Sir Uruk.Inc
am 23.09.2010 um 07:07 Uhr
